Was ist Ergotherapie?

Ergotherapie ist ein Heilberuf und bedeutet, Gesundung durch Handeln und Arbeiten. Sie dient Menschen, die durch Krankheit, Verletzung, Behinderung verloren gegangene oder noch nicht erlangte Fähigkeiten (z.B. bei Kindern) zu erreichen oder widerherzustellen. Das Ziel der Behandlung ist, die größtmögliche Selbständigkeit in allen Bereichen des täglichen Lebens zu ermöglichen.


Wer bekommt Ergotherapie?

Die Ergotherapie ist ein ärztlich verordnetes Heilmittel für Menschen aller Altersklassen. Die Verordnung für Ergotherapie wird von Hausärzten, Neurologen, Orthopäden sowie Kinder- und Jugendärzten ausgestellt und wird in der Regel von den zuständigen Leistungsträgern wie z.B. Krankenkassen oder Berufsgenossenschaften getragen.

Seitens der Krankenkassen sind wir dazu verpflichtet, von allen Patienten der gesetzlichen Krankenkassen (sofern noch keine Zuzahlungsbefreiung vorliegt) eine Zuzahlung zu erheben. Diese ergibt sich aus 10,- € pro Rezept + 10% der Behandlungskosten. Natürlich beraten wir Sie gerne und helfen Ihnen bei der Beantragung einer Zuzahlungsbefreiung.

Ergotherapeutische Leistungen können auch an Selbstzahler abgegeben werden. Bei Privatpatienten ist es dennoch unumgänglich, dass der behandelnde Arzt ein Privatrezept ausstellt. Es wird dann ein entsprechender Therapievertrag zwischen Praxis und Patient abgeschlossen.

Sollte es dem Patienten aufgrund seiner Einschränkungen nicht möglich sein in die Praxis zu kommen, kann der Arzt einen Hausbesuch verordnen und die Therapie wird zu Hause bei dem Patienten oder auch im Alten-/ Pflegeheim durchgeführt.


Fachbereiche/Beispiele zur Indikation für Ergotherapie:

1. Neurologie (Patienten aller Altersstufen)

  • Schlaganfall
  • Verletzungen des Rückenmarks
  • Cerebralparesen
  • Morbus Parkinson
  • Multiple Sklerose
  • Polyneuropathie
  • Muskeldystrophien
  • entzündliche Erkrankungen des Nervensystems
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • Nervenschädigungen
  • Lähmungen, Sensibilitätsstörungen
  • Gleichgewichtsstörungen, Funktionseinschränkungen


2. Geriatrie (ältere Menschen, die durch den natürlichen Alterungsprozess in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind)

  • Rheumatische Erkrankungen, Gelenksbeschwerden, chronische Schmerzen
  • Funktionsstörungen der Hände
  • Demenz, Alzheimer
  • Bewegungseinschränkungen
  • Probleme in der Ausführung alltäglicher Aktivitäten


3. Orthopädie (Patienten aller Altersklassen)

  • Zustände nach Knochenbrüchen, Amputationen, Gelenkoperationen, Bänderdehnung/-Risse, Sehnen oder Nervenverletzungen
  • Kontraktionsvorbeugung
  • Teil- und Volllähmungen
  • Verletzungen der Muskeln, Knochen, Sehnen, Bänder und Nerven
  • Abnutzungserscheinungen
  • Morbus Sudek, chronische Schmerzen
  • angeborene Gelenksfehlstellungen/-fehlbildungen
  • Gelenkbeschwerden
  • Narbenbehandlung nach Operationen
  • Beeinträchtigungen infolge von Verbrennungen
  • Entzündliche- und degenerative Gelenkerkrankungen (Rheuma, Arthritis, Athrose)
  • Erkrankungen der Wirbelsäule, Bandscheibenschäden
  • chronische Rückenbeschwerden


4. Pädiatrie (Kinder vom Säuglings- bis zum Jugendlichen Alter)

  • Entwicklungsverzögerung
  • Wahrnehmungs- & Koordinationsstörungen
  • Gleichgewichtsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Hyperaktivität, ADHS, ADS
  • Störungen der Grob- und Feinmotorik
  • Legasthenie/Dyskalkulie
  • körperliche- / geistige Behinderung
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • angeborene Gelenksfehlstellungen/-fehlbildungen

 

5. Psychiatrie (Patienten aller Altersklassen)

  • Depressionen, Suchterkrankungen, Psychosen, Neurosen
  • Persönlichkeits- & Verhaltensstörungen